07.09.2005

 

 

Mit den Augen hören - die akustische Kamera

 

Zur Lärmanalyse von Maschinen entwickelte ein Forscherteam um Gerd Heinz von der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI) in Berlin-Adlershof die akustische Kamera.

 

Die Wissenschaftler überführten die neue Technologie der akustischen Photo- und Kinematographie in den industriellen Einsatz. Ihre Innovation ist jetzt zusammen mit drei weiteren für den Deutschen Zukunftspreis 2005 nominiert worden.

 

Bei der akustischen Kamera nimmt eine Videokamera das optische Bild eines Gerätes auf, während gleichzeitig Mikrofone die aus dem Motiv austretenden Schallwellen erfassen. Ein Computer fertigt eine Karte des Lärms und legt sie über das Foto.

 

Die unterschiedlichen Stärken der Geräuschentwicklung werden mit unterschiedlichen Farben dargestellt, ähnlich wie eine Wärmekamera die Hitzeabstrahlung eines Gegenstandes abbildet. Über die so erzeugten Schallbilder lassen sich Schadensursachen erkennen oder Hinweise für Konstruktionsverbesserungen ableiten.

 

1996 gelangen Heinz an der GFaI erste akustische Bilder von stehenden Objekten, kurz darauf erste akustische Filme. Mit grosser Unterstützung von Unternehmen wie Liebherr und Porsche wurde die Technologie bis 2001 zur Marktreife gebracht. Heute befinden sich 40 Systeme weltweit im Einsatz, davon 20 in Deutschland und vier in Südkorea.

 

Sie werden vor allem für die Automobilentwicklung und deren mittelständische Zulieferindustrie eingesetzt. Seit 2005 sind mittels Movie-on-Movie-Technik auch bewegte Objekte akustisch analysierbar. Ausserdem wird die 3-D-Kartierung, beispielsweise von Pkw-Innenräumen, angeboten. (wb)

 

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