Notiz zu Aufnahmen am 10.9.2003 im Techniksaal der GFaI.
Herr Ziegenhals hatte von den interessanten Entdeckungen von Blutner, Becker und Heinz 2001 bei Schallbildern und -Filmen von Musikinstrumenten gehört (Quelle). Er bot sich an, einige Instrumente mitzubringen und vorzuspielen. Ziel war es, herauszufinden, inwiefern auch andere Instrumente das entdeckte, subjektiv wahrnehmbare Wellenfeldverhalten zeigen.
Dazu spielte Herr Ziegenhals verschiedene Instrumente vor. Gemeinsam werteten wir die Aufnahmen der akustischen Kamera aus. Insbesondere wurden Anomalien des Wellenfeldes mit festgestellter und adaptiver Farbtabelle untersucht. Je nach Stück, Instrument, Raumresonanz, Beugung etc. fallen diese sehr unterschiedlich aus.
Für Herrn Ziegenhals war insbesondere die Frage relevant, ob mit der akustischen Kamera Kriterien zu finden sind, die eine objektivere Klangbeurteilung von Musikinstrumenten gestatten könnten.
Da Erkenntnisse in dieser Richtung den Musikinstrumentenbau nachhaltig bereichern könnten, waren verschiedenste Fragen zu beantworten, die gemeinsame Forschungsprojekte betreffen können.
Die Aufnahmen wurden erstmals 2006 zur 3. Tagung "Kultur und Informatik - Tonkunst" (17. Mai 2006, Berlinische Galerie) (Link) einem breiteren Fachpublikum vorgestellt.
Es wurden eine Vielzahl von Aufnahmen gemacht und in unterschiedlichen Skalierungen untersucht. Hier einige Auszüge.
Die Aufnahmen wurden einheitlich auf adaptive Anpassung der Lautstärke eingestellt, um die zu untersuchenden Effekte deutlich sichtbar zu machen. Je nach Instrument und Tonlage zeigen sich sehr unterschiedliche Effekte.
Zwei Kartierungen auf gehörrichtige Lautstärke nach dB(A) wurden mit aufgenommen. Sie zeigen möglicherweise weniger Anomalien als ohne dB(A)-Filter mit dB(C) gerechnete Aufnahmen.
Video 3: Gitarre Folk mit Stimme
Video 6: Querflöte
Die hier gezeigten Aufnahmen waren nach Erkenntnissen des Autors die ersten weltweit, die von verschiedenen Mausikinstrumenten mit einer akustischen Kamera gemacht wurden.
Während Trompete, Mundharmonika und Gitarre mit Stimme eher unspektakulär daherkommen, zeigen die Gitarre (ohne Stimme), die Klarinette und die Querflöte interessante Anomalien des Wellenfeldes an. Da bisherige Beobachtungen zeigten, daß es insbesondere die Anomalien des Wellenfeldes sind, die Instrumente subjektiv interessant machen (könnten), diese aber bislang nur mit akustischen Kameras visualisiert werden können, scheint hier ein gewaltiges Potential zur Klangoptimierung zu schlummern. Im Detail entstanden allerdings viel mehr Fragen als Antworten.
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