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"Was Musik so mächtig macht"

Visualisierung von Musikdarbietungen


"Was macht eine Orgel so mächtig? Besaß Johann Sebastian Bach ein geheimes Wissen über die Komposition von Schallbildern? Wie gut können wir Musik orten? Wieviel von dem, was eine akustische Kamera sieht, hören wir mit zwei Ohren? Und wie sind die Mechanismen zu erklären, die zum Abheben einer Stimme führen?

Visuelle Begriffsprägungen sind bestimmend für musikalische Erörterungen. Im Konzert heben Stimmen ab, oder sie zerfließen. Umgangssprachlich wirken Instrumente akustisch groß oder klein, sie atmen oder verschmelzen, versinken oder kleben fest. 'Wie ein Blitz beendet der Paukenschlag den ersten Satz. Die Geige danach klingt zart wie eine Frauenstimme'. Die Welt musikalischer Termini ist voll von sphärischen Bezügen: Töne sind hoch oder tief; der Begriff des 'Klangraumes' deutet an, dass Musik mehr ist als Klang.


Durch Zufall entdeckten Knut Becker, Friedrich Blutner und Gerd Heinz bei der EVA 2001, dass gehörte 'musikalische Bilder' einen physikalischen Hintergrund besitzen können.

Mit einer akustischen Kamera wurden in der Folgezeit Aufnahmen aus verschiedenen Bereichen der Musik gesammelt. Lassen sich tatsächlich die von geschulten Hörern beschriebenen Effekte beobachten?

Erste Erklärungsansätze werden versucht. Neben Beugung, Reflektion und Raumresonanz werden auch bislang unbekannte kompositorische Regeln vermutet. Beobachtete Ortskurven entziehen sich niederkanaligen Hypothesen. Nicht zuletzt offenbaren erste Aufnahmen großer Orchester, in welche Richtung sich die Übertragungstechnik zu entwickeln hätte: Musikalische Bilder benötigen viel mehr als zwei Kanäle, um unverzerrt in den Wiedergaberaum gelangen zu können."
(Zitat der Kurzfassung des Vortrages zur DAGA 2007)

Vorträge und Experimente

2009

(Link) Heinz, G.: Interferenznetzwerke als Bindeglied zwischen Schall und Wahrnehmung. 100. BMBF-Innovationsforum und Erstes Potsdamer Innovationsforum "Sounddesign". Dorint-Hotel Sanssouci Potsdam, 14.-15.10.2009 (siehe auch http://www.sounddesignforum.de) 14.10.2009, 13:45 Uhr

2007

(PDF) Heinz, G.; Blutner, F.: Schallbilder und Schallfilme von Musikdarbietungen - von aufsteigenden und abhebenden Klängen. Vortrag auf der 33. Deutsche Jahrestagung für Akustik, DAGA 2007, Uni Stuttgart, Mittwoch, 14:50, Hörsaal 57.03, Sektion Physik der Musikinstrumente II

2006

(Link) Heinz, G.: Vom Klang der Wunderharfe zum visualisierten Sound der Staatskapelle. Informatiktag der Semperoper Dresden, Studiobühne der Sächsischen Staatsoper Dresden, semper kleine szene, Bautzner Landstr. 107, 01099 Dresden. Vortrag 8. Oktober 2006, 15:00 Uhr.

2006

(Link) Heinz, G.; Blutner, F.: Bildgebende Stimm- und Instrumentalanalysen mit akustischer Kamera. Vortrag zur 3. Tagung Kultur und Informatik - Tonkunst, 17. Mai 2006, Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124-128, 10969 Berlin

2005

(PDF) "TÖNE, DIE MAN SEHEN KANN" Hauszeitung der Semperoper zu den Aufnahmen in der Semperoper, veröffentlicht in "SEMPER", Heft 2 2005, Seite 60f.

2004

(Link) "Klänge, die man sehen kann" Erste akustische Bilder und Filme eines Spitzenorchesters. Orchesterprobe in der Semper-Oper am 27.11.2004 in der Königsloge mit Star36-Array belauscht. Staatskapelle Dresden unter Dirigent Myung Whun Chung. Auf dem Programm standen Werke von Ravel, Mesian und Beethoven.

2004

(Link) "Was Orgeln so mächtig macht" Erste Aufnahmen einer Orgel und eines Flügels in der Mauersberg-Aula, Annaberg-Buchholz vom 31.1.2004. Aufnahmen für "3sat, hitec - die dokumentation", Sonntag, 14.03.2004, "Schall - Klang der Welt" - Ein Film von André Rehse (Film), siehe auch die Presseseiten von 2004 (Link)

2003

(Link) "Geigen werfen sich den Ball zu" Erste Aufnahmen eines Geigen-Duos auf Bewegtfilm Innovationswoche Ost 8.-10.11.2003, "Im Osten viel Neues" 10.11.2003. Ausstellung und Konferenz: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Referat 114, "Regionale Innovationsinitiativen - Neue Länder", Atrium, Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom, Französische Straße 33

2003

(Link) "Eine Gesangsstimme hebt ab" Erste Aufnahmen einer Gesangsstimme. Natalia Pschenitschnikova singt Bach und Scelsi. Aufnahmen am 17. und 18. Oktober 2003 in der Parochialkirche zu Berlin, Klosterstraße.

2003

(Link) "Klänge heben ab" Erste, experimentelle Aufnahmen mit Gitarre, Flöte, Trompete, Klarinette, Mundharmonika und Querflöte. Gunter Ziegenhals vom IfM Zwota am 10.9.2003 an der GFaI.

2001

(Link) "Die Violinistin spricht mit ihrer Geige" Erste Geigenaufnahmen mit der akustischen Kamera EVA 2001, Abendveranstaltung der Tagung "Electronic Imaging and the Visual Arts (EVA)" Berlin, 14.-16. Nov. 2001, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz am Berliner Kulturforum. Abendveranstaltung am 15.11.2001, 18:30 Uhr im Festsaal der Commerzbank am U-Bhf. Bühlowstr.

1998

(Link) Versuchsweise Geigenaufnahme mit blankem Wellenfeld (1998). Dr. Friedrich Blutner wollte akustische Kameras beim Sounddesign von Geigen einsetzen. Damals war die akustische Bildgebung noch ein Buch mit sieben Siegeln. Wir verstanden die "Anatomie" dieser speziellen Wellenfelder noch nicht wirklich (Aliasing, Feldverschmelzung, Raumresonanz etc.).

Zu verwendeten Arrays

Sämtliche Erstaufnahmen erfolgten mit dem 32-Kanal 70-cm Ringarray "Ring32" (PDF) und dem 36-Kanal Stern-Array "Star36" (PDF). Die damalige Technik wird hier detailiert beschrieben (Link).

Danksagung

Die hier gezeigten Erstaufnahmen von Musikdarbietungen haben wir der Initiative und dem Engagemant von Dr.sc. Friedrich Blutner (Synotec GmbH für Psychoinformatik, Geyer/Erzgebirge) zu verdanken. Mit höchstem Einsatz schuf er die Rahmenbedingungen, klärte er finanzielle Fragen, kontaktierte TV-Regisseure, Künstler und Veranstalter. Er vollbrachte oft - wie in der Semper-Oper - wahre Spitzenleistungen, um erstmalig ein Weltklasse- Orchester mit einer akustischen Kamera belauschen zu können. Vielen Dank, lieber Friedrich! Es wird als Dein Lebenswerk im Buch der Geschichte stehen.

Aber auch herzlichen Dank an die vielen Helfer und Unterstützer! Gemeinsam konnten wir etwas schaffen, was auch weniger geübten Ohren (wie meinen) gestattet, die Sprache der Musik, die der Künstler und Tonmeister zumindest zu erahnen.

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