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Heinz, G.: Ansätze zur analytischen Beschreibung der Dynamik digitaler CMOS-Gatter. Dissertation, Humboldt-Universität zu Berlin, 18.2.1988, 159 S.

Ein wichtiger Verifikationsschritt beim Entwurf digitaler Schaltkreise ist die Logiksimulation, mit der logische und dynamische Fehler erkannt werden sollen. Aber MOS-Gatter besitzen keine konstanten Verzögerungszeiten. Diese schwanken erheblich in Abhängigkeit von der eingangsseitigen Flankensteilheit fe und der Belastung des Gatters (hier als auf die eigene Gatekapazität normierter Lastfaktor m).

Mead/Conway hatten 1980 in Ihrem Buch "Introduction to VLSI-Systems" einen Weg angedeutet, wie man die Dynamik hochintegrierter Schaltkreise besser kontrollieren kann ("Driving Large Capacitiv Loads", Seite 11 ff.). Diese Idee sollte für CMOS-Gatter untersucht werden.

In der Arbeit wurden mittels Netzwerksimulation Eigenschaften digitaler CMOS-Gatter aus dem Standardzellenkatalog U1500 (CSGT2, ZMD 1982) untersucht, mit der Zielstellung, dynamische Gattereigenschaften abstrahieren zu können, die eine genauere Wiedergabe der Dynamik bei der Logiksimulation ermöglichen können.

Siehe zur Einführung auch die Veröffentlichungen GMS 1989 und NTE 1990.




Ansätze zur analytischen Beschreibung der Dynamik digitaler CMOS-Gatter


DISSERTATION


zur Erlangung des akademischen Grades
Doktor-Ingenieur (Dr.-Ing.)

vorgelegt der

Mathematischen-Naturwissenschaftlichen Fakultät
des Wissenschaftlichen Rates
der Humboldt-Universität zu Berlin

von

Dipl.-Ing. Gerd Heinz


Dekan:
Prof. Dr. rer. nat. habil. Werner Ebeling
(HU Berlin)

Gutachter:

  • Prof. Dr.sc. Holger Quaas (HU Berlin)
  • Dr.sc. E. Fügert (TU Karl-Marx-Stadt)
  • Dr.Ing. Wolfgang Hecker (MME)

    Berlin, den 18.2.1988
    Urkunde vom 17.5.1988



    Inhaltsverzeichnis

    Symbol- und Abkürzungsverzeichnis 4
    1. Vorwort 8
    2. Statische Modellierung des CMOS-Inverters10
    2.1.Zweigeteiltes Transistormodell10
    2.2.Ungeteiltes Transistormodell14
    2.3.Approximation der Verstärkungsfunktion17
    2.4.Statisches Transferkennlinienfeld (STKF) 21
    2.5.Statisches Gattermodell23
    3. Zeitfunktionen digitaler Flanken31
    3.1.Flankenformen31
    3.2.Taylorentwicklung34
    3.3.Integralkonstanz37
    3.4.Sinusförmige Meßflanke40
    3.5.Potentiale und Spannungen41
    4. Axiome der Gatterdynamik 42
    4.1.Identität des Signalhubes42
    4.2.Bezugspotential43
    4.3.Flankensteilheit und Flankendauer44
    4.4.Spannungsverstärkung47
    4.5.Verzögerungsvektor48
    4.6.Nähe der Bezugspotentiale50
    4.7.Autonome Flanken51
    4.8.Flankenkonvergenz54
    4.9.Addition von Verzögerungsvektoren54
    4.10.Knotenkapazität und Knotenladung56
    4.11.Flankenstrom58
    4.12.Koppelkapazität60
    4.13.Kapazitäten invertierender Gatter61
    5. Kenngrößen invertierender CMOS- Gatter65
    5.1Arbeitsbereiche des Gatters65
    5.2Kenngrößen der Quasistatik68
    5.2.1Inverterschwellspannung und -schwellstrom68
    5.2.2Leerlaufverstärkung u. Ausgangswiderstand70
    5.2.3Verzögerungszeit71
    5.3Kenngrößen des Transitfalles73
    5.4Kenngrößen der Sprungantwort74
    5.4.1Schwellströme74
    5.4.2Flankensteilheit74
    5.4.3Flankenkonstante77
    5.4.4Verzögerungszeit78
    5.4.5Bestimmung der Millerkapazität81
    5.5Zwischen Quasistatik und Sprungantwort85
    5.5.1Verhältnis der Verzögerungszeiten85
    5.5.2Länge der Übergangsbereiche86
    5.6.Relativität der Last88
    6. Dynamik invertierender CMOS-Gatter 91
    6.1 Derzeitiger Erkenntnisstand92
    6.2Untersuchungsmethodik94
    6.3Simulationsbeispiel95
    6.4Dynamisches Transferkennlinienfeld (DTKF)97
    6.5.Normiertes DTKF (NDTKF)99
    6.6.Länge des Übergangsbereiches104
    6.7.Unsymmetrie der Flanken106
    6.8Iterativ lösbares NDTKF109
    7. Approximation der Gatterdynamik mit linearer Systemtheorie111
    7.1Zeitverzögerung111
    7.2Statische Überführungsfunktion113
    7.3Faltungsmodell113
    7.4Zeitkonstantenverhältnis115
    8. Zusammenfassung und Ausblick118
    9. Literaturverzeichnis120

    ANLAGEN145
    1. NIFAN-Simulationsmodelle und -Prozeduren145
    2. Auswahl komplementärer Differenzen150
    3.Sinusförmige Meßflanke (EDGE)151
    4.Simulationsschaltung für NIFAN152
    5.Vergleich von Gatterkenngrößen153
    6.Gatterdaten SYNEG und NA6154
    7.Berechnungsbeispiele155
    8.Betriebsspannungsabh. von Uinv und v0157
    Erklärung158
    Kurzfassung russisch159
    Korrekturblatt


    PDF-Download

    Dissertation komplett (7 MB)

    Auszüge

    Kurzfassung nte90
    Statisches Transferkennlinienfeld (STKF)
    Dynamisches Transferkennlinienfeld (DTKF)
    Normiertes DTKF als NDTKF
    Fortran-Transistormodell für NIFAN
    Komplementäre Differenzen (Identitäten)
    Verwendete Abkürzungen

    Hinweis:

    Flankensteilheiten f werden in der Arbeit normiert auf den Signalhub UHub (i.a. VDD) eingeführt,

    f = (du/dt) * (1/UHub)

    Die so gewonnene, normierte Flankensteilheit hat die Maßeinheit einer Frequenz [1/sec = Hz]. Sie wird wie diese mit dem Symbol f bezeichnet.

    Inverse der normierten Flankensteilheit ist die Flankendauer T = 1/f; siehe Kap.4, Seite 44 ff.

    (bei Technologie CSGT2S: UHub = VDD = 5V)

    Die Einführung der normierten Flankensteilheit ist die Voraussetzung, um DTKF und NDTKF einführen zu können und um im Rechenweg mit komplementären Differenzen arbeiten zu können.

    Ergebnisse

    Innovationen in dieser Arbeit sind:

    und nicht zuletzt das Grundgesetz der Gatterdynamik (Kap.5.5.2):

    ve + vo·va = 0

    Hierin ist vo die Leerlaufverstärkung des Gatters, ve der Übergangsbereich der Flankensteilheiten zwischen Sprungantwort und Quasistatik am Eingang und va der Übergangsbereich der Flankensteilheiten am Ausgang. Die Werte von ve und va sind vorzeichenbehaftet und abhängig von der Flankenrichtung.



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